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Lehrerfortbildung: „30 JAHRE DANACH – Transformationsgeschichte und Deutsche Einheit“ vom 7. Dezember 2021 im Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Köln

 

Die Lehrerfortbildung fand im Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung im Gebäude der TH Köln statt. Insgesamt nahmen 10 Kolleginnen und Kollegen mit dem Fach Geschichte an der Fortbildung teil. Hier wurden zum ersten Mal die neu erstellten Materialien für diese Fortbildung eingesetzt und getestet. Es handelt sich hier um die Unterrichtsmaterialien, die von dem Kölner Bildungsverlag MIC gGmbH eigens für die Bundesstiftung Aufarbeitung hergestellt worden sind.

Das Ziel der Fortbildung bestand darin, handlungs- und produktionsorientiert an dem Thema „Deutsche Einheit und Transformationsgeschichte“ zu arbeiten, und das mit einer jeweils anderen Perspektive auf die Inhalte und deren Vermittlung in der Schule. So erarbeiteten fünf Tandemgruppen mit Hilfe der bereitgestellten, umfangreichen Materialien didaktisch-methodische Wege, die wirtschaftliche Transformation der ehemals sozialistischen Planwirtschaft der DDR in die Marktwirtschaft der Bundesrepublik für die heutigen Schülerinnen und Schüler im Geschichts- und Politikunterricht aufzubereiten. Zunächst führte der Dozent der Fortbildung, Dr. Frank Schweppenstette, mit einem Impulsvortrag in die historische Thematik und in mögliche didaktische Fragestellungen ein, auch mit Verweis auf die schulcurricularen Vorgaben. Danach arbeiteten die fünf Gruppen in einer sehr intensiven Tandem-Arbeitsphase an den Materialien, die sie im Anschluss im Plenum präsentierten. Zum Schluss wurden in einer Reflexionsrunde die gesamte Fortbildung und die Materialien evaluiert und eine qualifizierte Rückmeldung zu einem möglichen Einsatz im Geschichtsunterricht der Klassen 9/10 sowie in der Oberstufe gegeben.

Insgesamt dauerte die Fortbildung 3,5 Stunden.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden den Teilnehmenden anschließend als Fotoprotokoll zur Verfügung gestellt. So entstanden am Ende konkrete Unterrichtssequenzen, die im Geschichts- und im Politikunterricht sofort eingesetzt werden können.

Die sehr gute Evaluierung dieser Fortbildung hat gezeigt, wie wichtig es ist, ansprechende und interessante Materialien für die Zeit von 1989/90 und die anschließende Transformationszeit bis heute für den Unterricht bereitzustellen, denn das Thema der Transformation nach 1989 wird jetzt allmählich in die Schulcurricula der einzelnen Bundesländer aufgenommen. Die Schulgeschichtsbücher geben dieser Entwicklung hingegen noch nicht den Raum. Insofern schließen diese Fortbildung und die vorgestellten Materialien hier eine wichtige Lücke für den Unterricht.

 

Dr. Frank Schweppenstette

 

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Eine aktuelle Rezension von Holger Doetsch zu "Die DDR – ja und?
30 Jahre danach – Friedliche Revolution, Einheit und Transformation"

Holger Doetsch, *1963 in Bendorf am Rhein geboren, ist Journalist, Buchautor, seit 1998 mit einer Unterbrechung Referent im Deutschen Bundestag und seit 1990 Privatdozent an verschiedenen Schulen, Hochschulen und Bildungseinrichtungen. Die DDR hat der Koblenzer 1979 mit 16 Jahren das erste Mal besucht. 1990 war er Pressesprecher des DDR-Ministeriums für Jugend und Sport. 

 

"Als Lehrer, dies sowohl an "normalen" Schulen, aber auch in der Erwachsenenbildung, ist es mir ein tief empfundenes Bedürfnis, dass die Erinnerung an das Leben in der DDR nicht verblasst. Die Erinnerung an das Gute, wie an das Schlimme. Ich habe, obwohl ich ein "Wessi" bin, die DDR gut gekannt, wurde 1990 gar einer der Sprecher in der ersten und letzten demokratisch legitimierten DDR-Regierung unter Ministerpräsident Lothar de Maiziere ("Ministerium für Jugend und Sport"). Ich bedauere, dass der Prozess des Verblassens der Erinnerung vor allem an das Schlechte in der DDR von Tag zu Tag zur bitteren Wahrheit betoniert wird, dies, leider, einhergehend mit so manchen Verklärungen des (vermeintlich) Guten.

Vor der Coronazeit hatte ich es in Schulen als Dozent alljährlich mit hunderten Schülerinnen und Schülern zu tun, und ich merkte: das Thema "DDR" wurde zunehmend uninteressant. Viele Lehrerinnen und Lehrer bedauerten das durchaus, sie stellten aber auch fest, dass der Grund für dieses zunehmende Desinteresse auch einem Mangel an handlungsorientierten (!) und fundiertem (!) Unterrichtsmaterialien zugrunde liegt, die auch die Lehrerinnen und Lehrer in ihrem Unterricht unterstützen können. Es ist somit der Kölner Agentur MIC gGmbH und vor allem der Bundesstiftung Aufarbeitung dafür zu danken, dass es diese Lücke nun nicht mehr gibt. Ich werde dieses Unterrichtsmaterial mit Freude in meine Seminare integrieren. Weil es wirklich hilft.“


Holger Doetsch



Die Fortbildung: 30 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT - SOZIALISTISCHE PLANWIRTSCHAFT UND IHRE TRANSFORMATION
vom 10.10.2019 im Zentrum für LehrerInnenbildung der Universität zu Köln war ein voller Erfolg!

Die Fortbildung, die im Rahmen des Schulnetzwerk im Zentrum für LehrerInnenbildung der Universität zu Köln veranstaltet wurde, folgte einer neuen Idee. In einem Pilotprojekt sollten erstmals drei unterschiedliche Gruppen in einer Fortbildung zusammengebracht werden: Lehramtsstudierende der Universität zu Köln (Praxissemesterstudierende des ZfL Köln), LehramtsanwärterInnen des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung Köln (ZfsL Köln) und GeschichtslehrerInnen von Kölner Schulen. Dieses Pilotprojekt wurde unterstützt von der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur. Zum Einsatz kamen Unterrichtsmaterialien, die von dem Kölner Bildungsverlag MIC gGmbH eigens für die Bundesstiftung Aufarbeitung hergestellt worden sind.

 

Das Ziel der Fortbildung bestand darin, gemeinsam mit den drei Teilnehmergruppen an dem Thema zu arbeiten, und das mit einer jeweils anderen Perspektive auf die Inhalte und deren Vermittlung in der Schule. So erarbeiteten sechs gemischte Gruppen mit Hilfe der bereitgestellten, umfangreichen Materialien didaktisch-methodische Wege, die wirtschaftliche Transformation der ehemals sozialistischen Planwirtschaft der DDR in die Marktwirtschaft der Bundesrepublik für die heutigen Schülerinnen und Schüler im Geschichts- und Politikunterricht aufzubereiten. Zunächst führte der Dozent der Fortbildung, Dr. Frank Schweppenstette, mit einem Impulsvortrag in die historische Thematik und in mögliche didaktische Fragestellungen ein. Danach erstellten die sechs Gruppen in einer sehr intensiven Arbeitsphase Möglichkeiten, dieses wichtige zeitgeschichtliche Thema in den Geschichts- und Politik- bzw. Sowi-Unterricht zu integrieren.

 

Nach der Vorstellung der interessanten und vielfältigen Ergebnisse wurden im Plenum die Schwierigkeiten, aber auch die Chancen einer Behandlung dieses Aspektes der Deutschen Einheit im Schulunterricht eingehend erörtert. Gerade dieser Austausch erwies sich als ganz besonders ergiebig, da die drei Teilnehmergruppen auch unterschiedliche Perspektiven auf das Thema einzubringen vermochten. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden den Teilnehmenden anschließend als Fotoprotokoll zur Verfügung gestellt. So entstanden am Ende konkrete Unterrichtssequenzen, die im Geschichts- und im Politikunterricht sofort eingesetzt werden können.

 

Allen Beteiligten sei an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt, vor allem Frau Lisa Lemke vom ZfL Köln, Frau Jutta Felten vom MIC Verlag, der Bundesstiftung Aufarbeitung in Berlin und schließlich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dieser erfolgreichen Fortbildung. 

 

Dr. Frank Schweppenstette

 

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Eine Rezension von Holger Doetsch zu "Die DDR – ja und?
DDR und Diktatur – was geht mich das heute noch an?"

Holger Doetsch, *1963 in Bendorf am Rhein,ist Journalist, Buchautor, seit 1998 mit einer Unterbrechung Referent im Deutschen Bundestag und seit 1990 Privatdozent an verschiedenen Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen. Die DDR hat der Koblenzer 1979 mit 16 Jahren das erste Mal besucht. 1990 war er Pressesprecher des DDR-Ministeriums für Jugend und Sport.

 

"Es ist ein trauriger Fakt, dass in nicht wenigen Fällen der Geschichtsunterricht an den Schulen 1945 endet. Junge Menschen dieseits und jenseits der im Zuge der friedlichen Revolution inzwischen eingerissenen Mauer wissen also wenig bis gar nichts über die DDR, was übrigens nicht neu ist. Dieses Nichtwissen gab es schon vor dem Mauerfall, und Nichtwissen führt bekanntlich zu ungerechten Urteilen. So war die DDR für viele Menschen in der Bundesrepublik Deutschland ein Unrechtsstaat. Punkt. Und in der DDR wurde staatsgelenkt das Märchen von der Bundesrepublik Deutschland als kapitalistischer USA-Vasall verbreitet. Punkt. Vorurteile und Unwissen damals wie heute. In dieser Gemengelage kommt die Projektmappe "Die DDR - ja und?" genau richtig. Sie belehrt nicht zeigefingerreckend, sondern sie zieht die Rezipienten in eine geschichtlich spannende Epoche hinein. Sie arbeitet nicht mit unnötigen Provokationen, zwingt keine Haltungen auf, sondern versetzt die Nutzerinnen und Nutzer in die Lage, sich eine eigene, gleichwohl fundierte Meinung zu bilden. Dies wird unter anderem dadurch erreicht, indem die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen Aspekte herausarbeiten, die sie für relevant erachten, und diese dann auf Plakaten, die "Die DDR - ja und?" mitliefert, präsentiert. Solch handlungsorientiertes Lehrmaterial fehlt seit langem schon, und es ist gut, dass dieses Vakuum nun endlich gefüllt wurde.“

Holger Doetsch


Die DDR – ja und?

Einsatz des Projekts im Unterricht

 

Statements von 15 bis 16-jährigen Schülerinnen und Schülern:

 

1.     „Vier einzelne Gruppen erarbeiten je ein Thema und gestalten ein Poster. Daraus wurde ein Riesenteil. Einfach klasse.“

 

2.     „Es gab viele tolle Bilder, Diagramme und Informationen, die ich nicht kannte.“

 

3.     „Mir gefallen besonders gut die unterschiedlichen Fotos und Quellen.“

 

4.     „Das Material zum Ausschneiden für die Poster war eine super-Hilfe und sieht prima aus.“

 

5.     „Die Präsentation der Themen durch die jeweiligen Gruppen mit den anschließenden Diskussionen war sehr spannend.“

 

6.     „Das Projekt beinhaltet echt interessante Themen und bietet vielfältige Aufgaben.“

 

7.     „Das Endergebnis mit dem Riesenposter ist genial. Es hängt bei uns im Schulflur.“


Kontakt

MIC gGmbH Agentur & Verlag

 

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50515 Köln

Mail: dieddr-jaund@mic-net.de

Fon:  0221 / 925 950 0